Eigentlich gibt es diese Pomade gar nicht. Ist sie doch eine fiktive Filmfigur aus der Feder der beiden legendären Coen-Brüder. Jeder, der den Kultfilm „O Brother, Where Art Thou“ gesehen hat, kennt sie, die sagenumwobene Dapper Dan Pomade.

Die von George Clooneys gespielte Figur Everett McGill – ein Schönling wie aus dem Bilderbuch – stylt seine Haare mit Pomade. Aber nicht irgendeine, es muss unbedingt Dapper Dan sein. Und ganz nebenbei hat er eine ziemlich geile Methode, er schmiert direkt den Kamm in der Dose ein. Als der Verkäufer eines Drugstores dem frustrierten McGill eröffnet, dass er dessen Lieblingsmarke nicht im Sortiment hat, sondern nur FOP, sorgt dieser für eines der berühmtesten Zitate des Kultfilms: „Ich will aber kein ‚FOP‘, gottverdammt noch mal! Ich bin ein Dapper-Dan-Mann!“

Seit der Popularität des Filmes beschäftigt viele Fans die Frage, ob es diese Pomade nun wirklich gibt. Oder ob sie eine Erfindung ist. Die Antwort ist: Beides! Gab es sie zunächst tatsächlich nur im Film, werden heute in Deutschland und Europa „Dapper Dan“ Produkte von traditionellen Manufakturen hergestellt.

Was klebt denn nun in der Dose Dapper Dan Pomade

Bei dieser Pomade handelt es sich um eine traditionell in Deutschland hergestellte, mittelfeste Pomade mit mildem Ananas-Duft im Stil der 1930er Jahre. Der Duft ist meiner Ansicht nach echt der Hammer. Lange präsent aber nicht zu aufdringlich und von der Note her einzigartig, jedenfalls in meiner Sammlung. Sie hat eine mittlere bis feste, zähe Konsistenz, lässt sich aber gut aus der Dose entnehmen und im Haar verarbeiten. Dapper Dan Men’s Pomade enthält klassische Inhaltsstoffe wie Vaseline, Kokosnussöl (gut für die Haare), festigendes Wachs und hautschützende Stearinsäure – eine typische, heute vergessene Zutat von Pomaden der 1920-40er Jahre.

Der Halt der Pomade ist mittel bis ziemlich fest, je nachdem, wie viel man sich davon in die Wolle geschmiert hat. Von der Festigkeit her ist sie in etwa vergleichbar mit der Murray’s Superior Hair Dressing Pomade oder der blauen Sweet Georgia Brown, tendenziell vielleicht etwas weniger. Sie lässt sich aber definitiv leichter verteilen als die Murray’s. Man kann mit der Dapper Dan Pomade problemlos eine schöne Pompadour (Elvis-Tolle) formen. Einziger Kritikpunkt wäre der recht hohe Preis, der mir für den alltäglichen Gebrauch persönlich zu derbe ist. So bleibt die Dapper Dan Pomade bei mir etwas für besondere Anlässe.

Also, Kamm drüber und: „Yes Ma’am it’s Dapper Dan!“